Beinling Mann

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Lanzhoverin

Beinling Mann

Beitrag von Lanzhoverin » Mittwoch 29. April 2009, 00:32

Karfunkel-Schnitt eines Beinlings, 13. Jahrhundert

Material:
Baumwolle schwarz
Leinenzwirn schwarz
Stickgarn Wolle schwarz für die Nestellöcher

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Beitrag von sven » Sonntag 7. Juni 2009, 11:09

meine Interpretation von Beinlingen.
Ich hab diese einfach so mal genäht ohne eine wirklich Historische Vorlage.
Habe mhhh so 5-6 Stunden gebraucht.
Fand es beim Probetragen recht angenehm muss ich sagen.

Material :
Leinen - Natur von IKEA
Leinen Garn
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beinlinge.jpg
beinlinge.jpg (146.37 KiB) 60960 mal betrachtet

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Beitrag von martin » Mittwoch 10. Juni 2009, 00:17

Hallo Sven

Darf ich mal wieder den Spassverderber spielen?

Die Beinlinge sollten wie auch der Rest der Oberbekleidung aus Wollstoff gefertigt werden.
Dieser ist, diagonal zum Fadenverlauf geschnitten, deutlich dehnbarer. Dadurch kann eine viel bessere, enge Passform erreicht werden. Das betonen von Beinen war ein Schönheitsideal damals.
Belege für Beinlinge aus Leinen sind mir jedenfalls nicht bekannt.

Grüße Martin(notorischer Nörgler)

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Beitrag von Andreas von Prag » Mittwoch 10. Juni 2009, 07:02

Meines Wissens hat sich das Handwerk ab ca. 1350 spezialisiert. Ab dieser Zeit wurden dann auch die Fertigkeiten in der Schneiderkunst deutlich verbessert und das tragen von engeren Gewändern kam in Mode.
Die Geburtsstunde der „Strumpfhosenträger“.

Zum Glück liegen wir vor 1350 und uns bleibt diese Mode erspart.

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Beitrag von sven » Mittwoch 10. Juni 2009, 07:13

Jahaaaa Martin ich weiß ;-)
Ich hatte halt nur Leinen rumliegen und wollte es eben einfach mal ausprobieren.

Jetzt hab ich dafür ein gutes Schnittmuster und kann mir den Wollenen dann mal anfangen.
Ich hab zurgar kurz Recherchiert aber wie Martin sagt, keine Funde aus Leinen gefunden.
Es wird zwar oft geschrieben das die Beinline auf Wolle bzw. Leinen bestanden.
Allerdings denke ich führt das eher darauf zurück das Wollbeinlinge mit Leinen gefüttert waren.

Jopp sind Fantasy-Beinlinge ;-)

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Beitrag von steffi » Mittwoch 10. Juni 2009, 13:48

hm, ich denke, die leute damals haben es gemacht wie viele auch heute noch: es wird das genommen was vorhabenden ist... ?

leinen is ja auch etwas dehnbar wenn man´s schräg schneidet - halt nicht so sehr wie wolle... also wenn man wolle mit leinen füttert dann is es für´s a... (was enges anliegen betrifft, kann man gleich leinen nehmen)? ;)

und zu unserer zeit wurden beinlinge ja nicht zur schönheitsbetonung getragen.

@martin: es ist immer gut, wenn man von anderen was lernen kann, also mach ruhig weiter mit "nörgeln" ;) (ich fass´ das nicht so auf - wer´s annehmen will kann´s machen, wer nicht eben nicht.. austauschen is immer gut! :-))

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Beitrag von martin » Donnerstag 11. Juni 2009, 00:39

Hallo Andy

Enge Beinkleider gibts schon seit Beginn des Hochmittelalters, da "verschwanden" Hosen und tauchten dann erst wieder im 15ten Jhd. auf.
Ich habe schon von Berichten gehört, das sich adelige Stutzer morgens in die Beinlinge einnähen liessen damit diese noch enger anlagen.


Hallo Sven

Diese leinen gefütterten Wollbeinlinge geistern schon einige Jahre in der "Szene" herum doch konnte noch nie jemand einen Beleg (Orginal oder Textquelle) dafür liefern. Es wäre auch irgendwie nicht logisch Wollstoff wegen der Dehnbarkeit zu nehmen, diesen dann diagonal zu zuschneigen, nur um das alles durch unflexibles Leinen wieder zu nichte zu machen.
Ach ja, meine ersten Beinlinge waren auch aus Leinen, aber es müssen ja nicht alle die gleichen (kostspieligen) Fehler machen. :mrgreen:
Machst Du einen Steg oder ein Füssling dran?

Hallo Steffi
hm, ich denke, die leute damals haben es gemacht wie viele auch heute noch: es wird das genommen was vorhabenden ist... ?

Nach allem was ich bis jetzt gesehen habe, haben die damals wie heute immer das genommen was am besten geeignet war.

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